-- WEBONDISK OK --

08305 Energetische Inspektion gebäudetechnischer Anlagen

Die Energetische Inspektion von Klimaanlagen in Gebäuden wird seit 2007 von der Energieeinsparverordnung bzw. seit 2020 vom Gebäudeenergiegesetz gefordert. Sie stellt dabei ein nützliches Werkzeug zur Analyse von aktuellem Klimatisierungsbedarf und vorhandener Anlagentechnik dar. Im Rahmen eines Energiemanagements ist sie eine zweckmäßige Ergänzung des Energiecontrollings und bringt weitergehende Erkenntnisse, die mit einer Verbrauchsdatenauswertung allein nicht zu gewinnen wären. Der Beitrag erläutert die Grundlagen sowie Inhalte und Ablauf einer Energetischen Inspektion und zeigt die Perspektiven für eine Einbindung in das Energiemanagementsystem auf.
von:

1 Einleitung

1.1 Begriffsbestimmung Energetische Inspektion

Seit Inkrafttreten der zweiten Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Herbst 2007 wird mit dem Begriff Energetische Inspektion eine Untersuchung bezeichnet, mit der die energetische Qualität der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik in Gebäuden festgestellt werden soll. In der EnEV wurde dabei allerdings nur die Energetische Inspektion für Klimaanlagen von Wohn- und Arbeitsräumen als verbindliche Vorschrift festgeschrieben und so auch in den Überarbeitungen der EnEV fortgeführt und in das 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) übernommen. Für Heizungsanlagen beruft sich die Bundesrepublik auf das bestehende Prüfwesen über die Schornsteinfeger; und die Kühlung von Lagerräumen oder Maschinen fällt nicht unter das Baurecht. Damit wollte der Gesetzgeber bei dem Erlass zwingender Prüfvorschriften Doppelbelastungen vermeiden.
Was ist gefordert?
Gefordert ist zunächst eine Bestandsaufnahme der Anlagenkomponenten hinsichtlich ihrer energetischen Qualität aufgrund ihrer Bauweise und ihres altersbedingten Zustands. Zu den Anlagenkomponenten zählt dabei alles, was in seinem technischen Zusammenwirken die Klimatisierung der betreffenden Räume ermöglicht, also Kälteerzeugung, Rückkühlung, Kälteverteilung, Kälteabgabe an den Raum (bei direkter Kühlung) bzw. an Lüftungsanlagen, sowie bei einer Klimatisierung über Lüftungsanlagen das gesamte Luftsystem mit Ventilatoren, Filtern, Registern, Wärmerückgewinnung, Luftaus- und -einlässen sowie sämtliche dazugehörigen Pumpen, Ventile und Regelungen.
Vergleich Bedarf und Istzustand
Außerdem ist eine grobe Abschätzung für die aus der Bausubstanz und der Nutzung resultierenden Anforderungen an die Klimatisierung (Bedarfsabschätzung) erforderlich. Im Lauf der Zeit treten in der Nutzung eines Gebäudes immer wieder Änderungen ein, die auch zu veränderten Anforderungen an die Klimatisierung führen, wobei aber oft nicht parallel auch die Anlagentechnik entsprechend angepasst wird. Diese Diskrepanzen, die auf die Energieeffizienz durchaus einen erheblichen Einfluss haben können, sollen identifiziert und ausgewertet werden.

Weiterlesen und „Praxis Energiemanagement digital“ 4 Wochen gratis testen:

  • Das komplette Know-how in Sachen Energiemanagement und Energieeffizienz
  • Zugriff auf über 150 Fachbeiträge und 80 Arbeitshilfen
  • Onlinezugriff – überall verfügbar


Sie haben schon ein Abonnement oder testen bereits? Hier anmelden

Ihre Anfrage wird bearbeitet.
AuthError LoginModal