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08013 Das Mobilitätsbudget

Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel immer häufiger in Form von Mobilitätsbudgets an. Warum? Sie können damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (Stichwort Mitarbeiterbindung) und Verbesserung der Klimabilanz (Nachhaltigkeit) des Unternehmens.
Dieser Beitrag erläutert, was genau unter einem Mobilitätsbudget als Teil der betrieblichen Mobilität zu verstehen ist und wie die Einführung gelingt.
von:

1 Einführung

Das Thema Mobilitätsbudget ist zwischenzeitlich in aller Munde und bestimmt viele Diskussionen im betrieblichen Mobilitätsmanagement. Längst sind die Zeiten von „Dienstwagen und sonst nix” oder „Jobticket als einziges Angebot für nachhaltiges Pendeln” vorbei. Betriebliche Mobilität wird multimodal – sie ist weniger autozentriert, stattdessen vielfältiger, bedarfsgerechter und damit auch umweltverträglicher.
„Bisher war es meinem Arbeitgeber eigentlich egal, wie ich zur Arbeit komme. Die meisten Kolleginnen und Kollegen kamen mit dem Auto und das allein. Manche haben das Jobticketangebot für den ÖPNV genutzt. Jetzt motiviert uns mein Arbeitgeber, möglichst umweltfreundlich zur Arbeit zu kommen. Wir bilden Fahrgemeinschaften, kommen mit dem Rad oder zu Fuß und nutzen natürlich auch die Öffis. Und wem der Weg von der Haltestelle zur Verwaltung zu Fuß zu weit ist, kann ein Mietrad oder einen E-Scooter nutzen. Alle Mitarbeitenden bekommen dafür monatlich ein Mobilitätsbudget in Höhe von 100 €. Außerdem gibt es in unserer Firma seit Kurzem einige Carsharing-Fahrzeuge, die man sich unkompliziert auch für private Zwecke ausleihen kann. Mit dem Auto zur Arbeit ist bei uns jetzt nicht mehr angesagt und auch meistens nicht mehr nötig.” So oder so ähnlich berichten immer mehr Beschäftigte.

2 Veränderte Nachfrage

Keine Einzelfälle
Dass es sich bei diesen Aussagen nicht mehr um Einzelfälle handelt, bestätigt der Verlag nexus Communication Fleet & Mobility Media (Lüttich, Belgien) mit seiner im Sommer 2021 in Europa durchgeführten Befragung [1]:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im hohen Maße (> 40 %) bereit, öffentliche Verkehrsmittel in Verbindung mit Carsharing- und Carpooling-Angeboten zu nutzen. Außerdem hat der Verlag ermittelt, dass Arbeitgeber auch bereit sind, die Nutzung von Sharing-Angeboten zu fördern: 36 bzw. 45 % der befragten Unternehmen haben geantwortet, dass sie für ihre Belegschaft in den nächsten drei Jahren Angebote aus dem Mikromobilitäts- bzw. Sharing-Bereich nutzbar machen werden. Und 45 % der befragten Unternehmen werden ihren Mitarbeitenden Mobilitätsbudgets anbieten (s. Abb. 1).
Abb. 1: Wie sich Unternehmen an neue Mobilitätsbedürfnisse anpassen [2]
Vorteil Flexibilität
Dieser Trend macht auch keinen Stopp bei der Gruppe der Dienstwagennutzer/-innen: Arbeitgeber bieten heute Alternativen zum Dienstwagen an. Jetzt können die Berechtigten frei entscheiden: Anstelle eines Leasingautos erhalten sie – wenn gewünscht – ein Mobilitätsbudget. Damit finanzieren sie z. B. ein Monatsabo für den öffentlichen Verkehr, E-Bikes im Dienstradleasing und/oder die Nutzung von Sharing-Angeboten. Im Winter wählen sie möglicherweise für einige Monate ein Auto-Abo. Das ist ein attraktives Angebot, das sich an der persönlichen Lebenssituation der Mitarbeitenden orientiert und es ihnen gleichzeitig ermöglicht, auch ohne eigenes Auto gut und klimagerecht mobil zu sein.
„Niemals!”, denken jetzt möglicherweise einige. „Der Dienstwagen ist doch das Maß aller Dinge.” Stimmt, er gilt bei vielen weiterhin als erstrebenswerter Arbeitgeber-Benefit. Aber immer mehr Menschen wünschen sich Alternativen zum Dienstwagen: Dataforce hat in einer Ende 2020 durchgeführten Markterhebung ermittelt, dass (von den 33 % aller Dienstwagennutzer/-innen, die Veränderungen gegenüber offen sind) 20 % der Dienstwagennutzer/-innen bereit wären, ein kleineres Auto zu fahren und dass 15 % von ihnen sogar ganz auf einen Dienstwagen verzichten würden (s. Abb. 2).

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