07206 Energieoptimierung – Kosteneinsparung durch Begrenzung der Spitzenlast
Bereits eine einzige, meist achtlos produzierte Leistungsspitze kann die Energiekosten folgenschwer in die Höhe treiben. In jedem Betrieb gibt es dieses Szenarium: Kurzzeitig werden viele Anlagen gleichzeitig betrieben. Die Folgekosten in der Stromabrechnung werden in diesem Moment meist nicht berücksichtigt. Auch während der normalen Produktion werden häufig, ohne an die Folgen zu denken, unnötig hohe Leistungsspitzen produziert. Dass es soweit nicht kommen muss, zeigt dieser Beitrag. Arbeitshilfen: von: |
1 Grundlagen
Die klassische Energieoptimierung ist bereits seit vielen Jahren bekannt und ein effektives Mittel zur Reduzierung der Energiekosten. Dabei wird die Leistung durch die zeitliche Optimierung der Energieflüsse gesteuert. Ein richtig projektiertes System amortisiert sich bereits in kurzer Zeit durch die Eliminierung der teuren und meist unnötigen Lastspitzen. Das durchschnittliche Einsparpotenzial bei den Leistungskosten liegt bei 15–25 %.
Abb. 1: Visualisierung der Thematik
1.1 Abrechnung der Leistungsspitze
In der Energieabrechnung von Industrie- und Gewerbekunden wird neben der verbrauchten Energie (kWh) auch die höchste dem Netz entnommene Leistungsspitze (kW) verrechnet. Diese wird als 15-Minuten-Mittelwert eruiert. Die Abrechnung erfolgt je nach Energielieferungsvertrag als Monats- oder Jahresleistungspreis. Im Abrechnungsmodus „Monatsleistungspreis” wird die höchste Leistungsspitze für jeden Monat einzeln ermittelt und abgerechnet. Dagegen wird beim „Jahresleistungspreis” die höchste einmal aufgetretene Leistungsspitze im Jahr monatlich verrechnet.
1.2 Ermittlung der Leistungsspitze durch den Energiezähler
Im Energiezähler des Energieversorgers wird im 15-Minuten-Takt die verbrauchte Energie (kWh) gemessen und abgespeichert. Um die Netzbelastung bewerten zu können, werden diese gespeicherten Mittelwerte mit dem Faktor 4 multipliziert. Dadurch erhält man eine gemittelte 15-Minuten-Leistung in kW. Diese Messung bzw. Berechnung der Leistungsspitze erfolgt 96-mal am Tag über das gesamte Jahr hinweg.