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10211 Green Building Labels für Bestandsgebäude auf dem Prüfstand

Nachdem in den vergangenen Jahren Neubau-Zertifizierungssysteme das zentrale Thema der Bau- und Immobilienwirtschaft waren, gewinnen Zertifizierungen für Bestandsgebäude zunehmend an Bedeutung. Denn Bestandsimmobilien müssen sich mit Neubauten messen lassen und in diesem Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben. Anhand von Zertifizierungen lässt sich die Nachhaltigkeit bereits bestehender Gebäude öffentlichkeitswirksam nachweisen.
von:

1 Einführung

Stärken des Bestands aufzeigen
Bestandsimmobilien bilden den größten Teil der gebauten Umwelt: Nach einer Erhebung von Drees & Sommer sind etwa 80 % des Gebäudebestands (Wohn- und Nichtwohngebäude) vor 1990 errichtet worden. Damit sind nur ca. 20 % des Gebäudebestands in Deutschland jünger als 20 Jahre. Insgesamt verursachen Gebäude rund 40 % des Endenergieverbrauchs. Entsprechend hoch ist das Potenzial für eine nachhaltige Betriebs- und Instandhaltungsausrichtung. Bestandsgebäude stehen in direktem Wettbewerb mit Neubauten hinsichtlich Gebäudequalität, Energie- und Wasserverbrauch sowie Instandhaltungs- und Betriebskosten. Oft lassen sich ältere Gebäude schlechter vermieten und erzielen geringere Verkaufspreise. Entscheidender Faktor für Kauf- oder Mietentscheidungen ist dabei immer häufiger auch die Nachhaltigkeit einer Immobilie. Aus diesem Grund besteht die Herausforderung darin, die Nachhaltigkeit von älteren Gebäuden auf Neubauniveau anzuheben. Nachweisen und vergleichen lässt sich der Standard anhand von Green-Building-Zertifizierungen. Zudem kann der Zertifizierungsprozess genutzt werden, um die Stellhebel für mehr Nachhaltigkeit zu analysieren und Optimierungsmaßnahmen umzusetzen.
Die gefragtesten Labels
Bereits im Jahr 2004 wurde mit dem US-amerikanischen LEED for Existing Buildings die erste Zertifizierung für Bestandsgebäude auf den Markt gebracht. Inzwischen gibt es weitere Zertifizierungssysteme, mit denen es möglich ist, den Gebäudebestand hinsichtlich seiner Nachhaltigkeitsaspekte zu qualifizieren. Diese sind unter anderem DGNB und DGNB Bestand BBV 13, BREEAM In Use und Green Rating. Für Gebäudeeigentümer bringt dies die Qual der Wahl der Zertifizierungssysteme mit sich und damit auch die Ungewissheit, welche Möglichkeit für ihn, respektive für seine Immobilien, die beste und wirtschaftlichste Lösung ist.
Der Weg durch den Zertifizierungsdschungel
Die Entscheidung hinsichtlich der Labelwahl hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören firmeneigene Strukturen (Corporate Identity), die Gebäudekategorie des jeweiligen Gebäudes beziehungsweise des Portfolios und interne Festlegungen zu Statuszielen (Gold, Silber, Bronze, Excellent, Platin etc.). Relevant sind vor allem auch die Kosten, zum Beispiel fixe Zertifizierungsgebühren oder der finanzielle Aufwand, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Die Frage nach der Labelwahl, also der Entscheidung für ein entsprechendes Zertifizierungssystem, lässt sich demnach nur bedingt abschließend beantworten und hängt von vielen spezifischen Faktoren ab, die eine vertiefte Analyse geradezu unabdingbar machen.

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